Sufitänzer in Nikosia
Hinter der Selimiye Cami (Hagia Sophia) tanzt ein einzelner Sufimönch für Touristen. Die Verbindung von Himmel und Erde im magischen Wirbel dieses heiligen Ventilators wird aber doch auch hier spürbar, ähnlich wie in Konya oder im achteckigen Pavillon des Mevlanaklosters in Istanbul. Der weite, weiße Blütenkelch der Kutte erzeugt mit leisem Schwirren einen Gotteswind der den Staub irdischer Leidenschaft davonbläst.
Wieviele Schiffe auf
ihrer Fahrt Von Ost nach West und von West nach Ost haben in den Häfen Zyperns
angelegt !
Phönizier, Mykener,
Griechen, Römer, Kreuzritter, Venezianer,Türken und Engländer haben ihre
Fußabdrücke hinterlassen. In gotischen Kathedralen beteten Christen vor dem
Hochaltar
in Richtung Jerusalem, später verneigten sich
fromme Muselmannen in denselben hohen Hallen weiter Richtung Süden, nach Mekka
gewendet ,vor dem Mihrab.
Ich liebe diesen
Stilmix von Ikonen, byzantinischen Fresken, Minaretten, römischen Mosaiken,
Meze, Kebab und Zypernwein. Schade dass es immer faschistische und rassistische
Fanatiker gibt, die durch ethnische Säuberung und Trennung die bunte Vielfalt und
das friedliche miteinander der Kulturen zu zerstören versuchen. Aber so
friedlich war es leider nie, die Eroberer haben immer die anderen ermordet,
unterdrückt und ausgebeutet. Unter der Herrschaft der Lusignans mussten sich
die Orthodoxen auch in versteckte grüne Waldesschluchten des Troodos
verkriechen und die Osmanen beseitigten auch die Götzenbilder der Christen.
Dabei wäre es so
wunderbar, wenn ein inbrünstiges Allahu Akbar zugleich mit einem christlichen
Kyrie Eleison erklingen könnte.
Meinetwegen dürfte
auch der Kult der schaumgeborenen Aphrodite-Astarte mit ihrem göttlichen Hintern wieder aufleben!
Oben, in Pissouri
erhebe ich mein Glas und proste Apoll der Wälder zu, und dem römischen Theater
in Kourion und in der Ferne der Türkei, Syrien und Ägypten, besonders aber den
etwas peinlichen touristischen Liebespaaren die sich unten am Strand beim
Aphroditefelsen küssen. Wie schon gesagt ist mir die Aphrodite beim Hintern
tausendmal lieber als die internationalen Bauspekulanten die mit ihren
widerlichen Appartmentsiedlungen die zyprischen Küsten zerstören.