Sonntag, 16. Dezember 2012

Kleiner Winterausflug auf die Insel Zypern

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Sufitänzer in Nikosia

Hinter der Selimiye Cami (Hagia Sophia) tanzt ein einzelner Sufimönch für Touristen. Die Verbindung von Himmel und Erde im magischen Wirbel dieses heiligen Ventilators wird aber doch auch hier spürbar, ähnlich wie in Konya oder im achteckigen Pavillon des Mevlanaklosters in Istanbul. Der weite, weiße Blütenkelch der Kutte erzeugt mit leisem Schwirren einen Gotteswind der den Staub irdischer Leidenschaft davonbläst.

Wieviele Schiffe auf ihrer Fahrt Von Ost nach West und von West nach Ost haben in den Häfen Zyperns angelegt !
Phönizier, Mykener, Griechen, Römer, Kreuzritter, Venezianer,Türken und Engländer haben ihre Fußabdrücke hinterlassen. In gotischen Kathedralen beteten Christen vor dem Hochaltar
 in Richtung Jerusalem, später verneigten sich fromme Muselmannen in denselben hohen Hallen weiter Richtung Süden, nach Mekka gewendet ,vor dem Mihrab.
Ich liebe diesen Stilmix von Ikonen, byzantinischen Fresken, Minaretten, römischen Mosaiken, Meze, Kebab und Zypernwein. Schade dass es immer faschistische und rassistische Fanatiker gibt, die durch ethnische Säuberung und Trennung die bunte Vielfalt und das friedliche miteinander der Kulturen zu zerstören versuchen. Aber so friedlich war es leider nie, die Eroberer haben immer die anderen ermordet, unterdrückt und ausgebeutet. Unter der Herrschaft der Lusignans mussten sich die Orthodoxen auch in versteckte grüne Waldesschluchten des Troodos verkriechen und die Osmanen beseitigten auch die Götzenbilder der Christen.
Dabei wäre es so wunderbar, wenn ein inbrünstiges Allahu Akbar zugleich mit einem christlichen Kyrie Eleison erklingen könnte.
Meinetwegen dürfte auch der Kult der schaumgeborenen Aphrodite-Astarte  mit ihrem göttlichen Hintern wieder aufleben!
Oben, in Pissouri erhebe ich mein Glas und proste Apoll der Wälder zu, und dem römischen Theater in Kourion und in der Ferne der Türkei, Syrien und Ägypten, besonders aber den etwas peinlichen touristischen Liebespaaren die sich unten am Strand beim Aphroditefelsen küssen. Wie schon gesagt ist mir die Aphrodite beim Hintern tausendmal lieber als die internationalen Bauspekulanten die mit ihren widerlichen Appartmentsiedlungen die zyprischen Küsten zerstören.